Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Politische Gestaltung zwischen Möglichkeiten, falschen Versprechungen und Risiken

Die Digitalisierung bestimmt bereits gegenwärtig in hohem Umfang alle Lebens- und Arbeitsbereiche und es ist unbestritten, dass die Bedeutung digitaler Technologien und Geschäftsmodelle noch weiter zunehmen wird. Die Digitalisierung wird die Art, wie wir leben, kommunizieren, arbeiten, wirtschaften und konsumieren stark prägen, sie wird daher auch als Auslöser eines Wandels bzw. Transformationsprozesses angesehen. Dabei handelt es sich nicht um einen ausschließlich technologischen und wirtschaftlichen, sondern um einen gesamtgesellschaftlichen Prozess.

Prägende Entwicklungen für diesen radikalen Wandel sind vor allem

  • die zunehmende Nutzung digitaler Geräte und Daten in allen Lebens- und Arbeitsbereichen, insbesondere getrieben durch die Zunahme mobiler Endgeräte und deren Infrastruktur;
  • die globale Vernetzung von verteilten Geräten und Nutzern, die die Digitalisierung von Produktions- und Handelsprozessen ermöglicht (vernetzte Maschinen, durch Algorithmen gesteuerter Handel);
  • das starke Wachstum von Datenmengen und Datenübertragung und die Auslagerung der Datenverarbeitung von Einzelgeräten in zentrale Rechenzentren (Cloud-Computing, Cloud-Storage);
  • die hohe und zunehmende wirtschaftliche Bedeutung strukturierter Daten aus dem Nutzungsprozess als Produktionsfaktor und Daten als Bestandteil von Dienstleistungen und in Endprodukten;
  • der Ausbau der sogenannten Mensch-Maschine-Schnittstelle (etwa durch Sprachsteuerung), die Entwicklung von lernenden, selbst programmierenden Systemen bis hin zum Versuch, menschliche durch künstliche Intelligenz zu übernehmen.

Der digitale Wandel eröffnet Möglichkeiten, Wohlstand und Lebensqualität zu steigern, umgekehrt werden aber auch viele neue gesellschaftliche und ökonomische Problemlagen befürchtet. Vor diesem Hintergrund hat die politische Diskussion über wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte der Digitalisierung in den letzten Jahren in Deutschland an Relevanz gewonnen. Als wichtige Handlungsfelder einer Digitalpolitik werden dabei Wachstum und Beschäftigung, Arbeitsschutz und soziale Absicherung flexibler Erwerbsformen (wie Crowd- oder Clickworking), Verbraucherpolitik, Bildung, Gestaltung des Wettbewerbs, Urheberrecht,  Datensouveränität und Datenschutz, Forschung und Entwicklung, digitale Vernetzung, Zugang und Teilhabe gesehen.

Gefragt ist ein politischer Agenda-Prozess, wie die Digitalisierung zur Erreichen von Nachhaltigkeitszielen gezielt genutzt und gestaltet werden kann. Die zentrale Zielsetzung des durchgeführten Projekts war es, für besonders relevante Fokusthemen der Digitalisierung den politischen Gestaltungsbedarfs unter Nachhaltigkeitsaspekten zu konkretisieren. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, die bislang weitgehend getrennten Diskussionen über Digitalisierung und Nachhaltigkeit explizit zusammen zu führen.

Im Rahmen dieses Projektes wurde ein Rahmenpapier sowie Fokuspapiere zu folgenden Themen erstellt, die jeweils zum Download bereitstehen.

 

Laufzeit: 2018/2019

Projektleitung:

Carl-Otto Gensch

Öko-Institut e.V.
Bereichsleiter Produkte & Stoffströme

c.gensch(at)oeko.de