Umweltfonds im Vergleich – Der Blick aufs grüne Parkett

Das Öko-Institut e.V. hat im Auftrag der Stiftung Zukunftserbe und des ÖKO-TEST-Verlages die in Deutschland zugelassenen 15 Umweltfonds untersucht und vergleichend bewertet. Wesentliche Aufgaben der ökologischen Bewertung waren die Kategorisierung der verschie­denen Fonds, die vergleichende Darstellung der Bewertungskriterien, die von den Unter­nehmen erfüllt werden müssen, sowie die Beschreibung des Auswahlprozesses, mit dem Unternehmen in die Fonds aufgenommen bzw. abgelehnt werden. Ziel war es, einerseits mehr Transparenz für potenzielle Anleger zu schaffen und andererseits den Stand der Ent­wicklung in diesem Bereich festzustellen, um die Weiterentwicklung von Umweltfonds durch eigene Arbeiten zu fördern.

Beim ökologischen Vergleich der Umweltfonds wurden fünf Bereiche bewertet: Einhaltung von Ausschlusskriterien für die aufzunehmenden Unternehmen (Rüstung, Kernenergie, Gentechnik in der Landwirtschaft), angemessene inhaltliche (ökologische und soziale) Be­wertung, nachvollziehbares Bewertungsverfahren, adäquate Bewertung der Produkte, sowie Transparenz für den Anleger. Das Ergebnis: Es gibt eine Reihe empfehlenswerter Ökofonds, während alle Umwelttechnologiefonds dagegen schlechter abschnitten, da bei ihnen häufig das Bewertungsverfahren unklar und unzureichend blieb.

Einige Fonds stufen sich selbst als „Nachhaltigkeitsfonds“ ein, da sie neben ökologischen Kriterien zunehmend auch soziale, ethische oder kulturelle Aspekte bewerten. Allerdings steht die Entwicklung von Bewertungskriterien im Vergleich zu denen im Umweltbereich noch am Anfang und die erforderlichen Informationen können häufig von den Unternehmen gar nicht geliefert werden, so dass aus Sicht des Öko-Instituts e.V. die sogenannten Nach­haltigkeitsfonds ihren Anspruch noch nicht einlösen können.Bei den angelegten Umweltkriterien der Fonds liegt der Schwerpunkt der Erhebung bei Fra­gen zu Umweltstrategie, Umweltmanagement und Standort/Prozessen. Die Produkte oder Dienstleistungen der Unternehmen werden hingegen unzureichend bewertet, obwohl die Produkte meist die „größten Emissionen“ der Unternehmen darstellen. Dies liegt daran, dass es bislang schlicht am geeigneten Werkzeug fehlt, um die große Produktvielfalt etwa von Großunternehmen seriös bewerten zu können.

Die Testergebnisse der ökologischen und ökonomischen Bewertung wurden in der Mai-Aus­gabe 2000 von Ökonomy, einem Magazin für Wirtschaft und Umwelt, das als zweimonatiges Supplement im ÖKO-TEST-Magazin erscheint, veröffentlicht.