Deutschland sucht den Endlagerstandort

Instrumente für die Durchführung von Seminaren, Vorträgen und Informationsveranstaltungen zum Thema Endlagersuche in Deutschland

Deutschland macht sich auf, den bestmöglichen Standort für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle und abgebrannter Brennelemente zu suchen und hoffentlich auch zu finden. Nach jahrzehntelangen Konflikten um die bis dahin praktizierte Vorgehensweise und die ausschließlich Erkundung des Salzstocks Gorleben hat die Initiative der Baden-Württembergischen Landesregierung mit dem Eckpunktepapier „Endlagerung streitfrei stellen“ des Baden-Württembergischen Umweltministeriums vom November 2011 die Tür aufgestoßen für einen Neustart der Endlagersuche, verbunden mit dem Streben nach einem ergebnisoffenen, wissensbasierten und transparenten Verfahren einerseits und dem Primat der höchstmöglichen Sicherheit andererseits.

Mit dem nun vorgesehenen bundesweiten Ansatz bei der Standortauswahl vergrößert sich der Kreis der betroffenen und der interessierten Öffentlichkeit in den kommenden Monaten und Jahren signifikant. Der dabei gewollte transparente Prozess setzt voraus, dass Betroffene und interessierte Bürgerinnen und Bürger sich fachlich mit den Grundzügen des Themenfeldes Endlagerung auseinandersetzen können und ihnen frühzeitig Gelegenheit gegeben wird, über die damit verbundenen Implikationen eine eigene Meinung zu entwickeln.

Hierzu bedarf es der Vermittlung von Kenntnissen und Grundkompetenzen, die derzeit in Deutschland sehr unterschiedlich vorhanden sind. Während man beispielsweise im Wendland aufgrund der jahrzehntelangen Auseinandersetzung um den Standort Gorleben  vertiefte Kenntnisse der Endlagerproblematik vorfindet, ist dies im übrigen Deutschland nicht oder nur vereinzelt vorauszusetzen. Dabei ist zu erwarten, dass mit der absehbaren öffentlichen Diskussion um das im Entwurf befindliche Standortauswahlgesetz der Bedarf an unabhängig vermittelter Information deutlich wächst.

Das Öko-Institut kann hier als unabhängiger Wissensvermittler in einem gesellschaftlich wichtigen und gleichzeitig hoch sensiblen Themenfeld tätig werden und dazu beitragen, den Kenntnisstand der Öffentlichkeit und damit die Qualität des öffentlichen Diskurses zu verbessern.

Deshalb förderte die Stiftung Zukunftserbe dieses Projekt in dem ein Informations- und Vortragsangebot für interessierte Bürgerinnen und Bürger konzipiert wurde. Für die Wissensvermittlung wurden die umfangreichen technisch-naturwissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Kompetenzen, die sich das Öko-Institut in zahlreichen Projekten im Zusammenhang mit der Endlagerung radioaktiver Abfälle erarbeitet hat, im Kontext des anstehenden Standortauswahlverfahrens ausgewertet und aufbereitet. Die Gesprächs- und Vortragsangebote gehen alleine vom Öko-Institut aus und erfolgen nicht im Auftrag Dritter. 

Referentenangebot

Das Öko-Institut bietet interessierten Institutionen Referenten an. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts stehen für den Austausch zu folgenden Fragestellungen rund um die noch ungelöste Endlagerproblematik zur Verfügung:

  • Um welche Abfälle geht es?
  • Warum endlagern und nicht lagern?
  • Wie weiß ist die weiße Landkarte? Wie organisieren wir die Suche nach einem geeigneten Standort?
  • Was bedeutet eigentlich Langzeitsicherheit?
  • Warum wird an einem Ort gesucht und an einem anderen nicht?
  • Welche Beteiligungs- und Einflussmöglichkeiten gibt es für Bürgerinnen und Bürger?
  • Auf welchen Erfahrungen baut die Endlagersuche heute auf?

 

Referenten für Ihre Veranstaltung

Gefördert von der Stiftung Zukunftserbe bietet Ihnen das Öko-Institut die Möglichkeit, eine Expertin oder einen Experten  als Referent und Diskussionspartner zum Thema Endlagersuche einzuladen. Ihre Gesprächspartner sind unabhängige und neutrale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Öko-Instituts, die sich bereits seit Jahren mit der Endlagerthematik auseinandersetzen.

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Initiativen, Gruppen, Träger der Erwachsenenbildung, die im Rahmen einer Veranstaltung mit uns über das Thema Endlagersuche sprechen möchten, laden wir ein, Kontakt aufzunehmen. Die Referentinnen oder Referenten kommen zu Ihnen im Rahmen eines Gruppentreffens, Seminars oder einer sonstigen von Ihnen organisierten lokalen ehrenamtlichen Veranstaltung.

Die Referenten und Referentinnen sind für Sie grundsätzlich kostenfrei. Wir bitten lediglich im Rahmen Ihrer Möglichkeiten um Erstattung der Reisekosten und gegebenenfalls um eine projektbezogene Spende an die Stiftung Zukunftserbe oder das Öko-Institut e.V. Diese werden für die Weiterentwicklung dieses Angebots und für Besuche bei Gruppen und Organisationen ohne finanzielle Möglichkeiten genutzt.

Bei Interesse sprechen sie uns gerne an und vereinbaren einen Termin!

Kontaktieren Sie dazu bitte Eva Langenbach, Assistentin des Bereichs Nukleartechnik & Anlagensicherheit des Öko-Instituts,
Telefon: +49 6151 8191-122
E-Mail: e.langenbach@oeko.de

Informationen zu den Referenten und der Referentin

Julia Neles
Julia Neles ist Diplom-Ingenieurin für Umwelttechnik und seit 1999 am Öko-Institut mit Vorhaben im Themenfeld Entsorgung radioaktiver Abfälle befasst. Davor war sie über fünf Jahre als Gutachterin in der konventionellen Entsorgung tätig. Julia Neles verfügt über umfassende Kenntnisse zu natur-wissenschaftlich-technischen Fragestellungen der Entsorgung wie Eigenschaften radioaktiver Abfälle, Konditionierung, Zwischenlagerung, nationale und internationale Endlagerkonzepte. Darüber hinaus verfügt sie über umfangreiche Erfahrungen in Fragen der Öffentlichkeitsbeteiligung bei Endlagerverfahren.
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Gerhard Schmidt
Gerhard Schmidt ist Chemie-Ingenieur und befasst sich am Öko-Institut seit 24 Jahren mit Abfällen und Endlagerfragen. Er verfolgt seit dieser Zeit die internationalen Entwicklungen auf diesem Gebiet und befasst sich auch mit Langzeitsicherheitsanalysen. Neben Studien über radioaktive Abfälle hat er sich auch mit chemisch-toxischen Abfällen und deren Beseitigung befasst. Da er vorher viele Jahre als Lehrer in der Mittel- und Oberstufe tätig war, kann er auch komplexe Sachverhalte anschaulich vermitteln.
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Stefan Alt
Stefan Alt ist Geologe und seit 2007 im Öko-Institut tätig. Er leitet hier die Arbeitsgruppe Entsorgung im Bereich Nukleartechnik und Anlagensicherheit. Davor war er lange Jahre als Gutachter für Überwachungsbehörden, Kommunen, Wirtschaft und Privatpersonen in den Themenfeldern Grundwasserschutz, Bodenschutz, Altlastensanierung und Abfallwirtschaft tätig. Schwerpunkte seiner Arbeit beim Öko-Institut sind Verfahrensfragen und geologische Fragestellungen zur untertägigen Entsorgung gefährlicher Abfälle und zur Endlagerung radioaktiver Abfälle, sowie zum nationalen und internationalen Regelwerk beim radioaktiven Abfallmanagement.
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