Forschungsalternativen in der Landwirtschaft

Die industrielle Forschung und die öffentliche Forschungsfassung setzen im Bereich der Landwirtschaft überwiegend auf den Einsatz der Gentechnik. Schwerpunkte sind die gen­technische Veränderung von Nutzpflanzen und Tieren. Alternative Ansätze der landwirtschaftlichen Forschung, die ohne Gentechnik auskommen oder die molekularbiologischen Methoden allenfalls im Labor zur Forschungsunterstützung einsetzen, werden dagegen kaum gefördert.

Ein Beispiel für solche alternativen Innovationen ist etwa das in Kenia entwickelte Push-Pull-System. Das in Nairobi ansässige Internationale Zentrum für Insektenphysiologie (International Centre of Insect Physiology – ICIPE) hat ein sogenanntes Habitat Management System entwickelt, das zwei Arten von Pflanzen nutzt, die zusammen mit Mais angebaut werden und die zur Reduzierung der Hauptursachen für mas­sive Ernteverluste beitragen. Hapirgras, das halmfressende Insekten anlockt und als Futter­pflanze genutzt werden kann, wird um die Maisfelder herum angebaut (pull). Eine weitere, stickstoffbindende Pflanze wird zwischen dem Mais angepflanzt. Die Duftstoffe, die diese Pflanze produziert, vertreiben die Fraßschädlinge aus dem Feld (push). Eine weitere positive Eigenschaft dieser Pflanze ist neben der Düngung und der Insektenvertreibung, die Unter­bindung des Durchwuchses des parasitären Beikrautes Striga in Maisfeldern.

In einer Studie für die Stiftung Zukunftserbe erstellte das Öko-Institut e.V. eine Übersicht über alternative Forschungsansätze und zum weiteren Forschungsbedarf.